Die Pandemie hat zahlreiche Verwerfungen und Umschichtungen im Medienbereich ausgelöst und zum Umdenken auf vielen Ebenen geführt. Für Verlage ist es unerlässlich geworden, zusätzliche Erlösquellen zu erschließen, aber auch die Gewichtung der vorhandenen Erlöse musste neu vorgenommen werden. Während den Hochzeiten von Corona waren für viele Medienhäuser die Abonnenten die verlässlichste Einnahmequelle während das Anzeigengeschäft teils erhebliche Einbußen erlitt. Ein Grund mehr, sich dem Leser wieder verstärkt zu widmen. Leser First eben!

Laut BDZV „lesen fast 60 Millionen Deutsche ab 14 Jahren regelmäßig die gedruckte Zeitung oder nutzen mindestens wöchentlich ein digitales Zeitungsangebot. Der Zugewinn gelang mit digitalen Angeboten, die 63 Prozent wöchentlich ansehen, während 56 Prozent regelmäßig die gedruckte Zeitung lesen.“  Dies ergab eine Befragung von über 30.000 Bundesbürgern.

Krisenfester durch reine Arithmetik

Es ist einleuchtend, dass ein Abonnement oder gar Einzelverkauf nur einen vergleichsweise sehr kleinen Anteil am Umsatz generiert, während Anzeigenaufträge sofort deutlich ins Gewicht fallen. Allerdings: Die Multiplikation gibt hier den Ausschlag und während ein Anzeigenauftrag schnell wegbrechen kann, ist das Risiko bei den Lesern auf viele kleine Aufträge verteilt und kann, falls ein Abo gekündigt wird schnell wieder ausgeglichen werden.

Interagieren Sie mit dem Leser

In den 2000er Jahren haben viele Verlage das Lesergeschäft an externe Dienstleister abgegeben, um Marketing und Verwaltung „schlanker“ zu machen. Mit einem großen Nachteil: Aufgrund fehlender Daten im eigenen Haus, war eine eine direkte Ansprache der Kunden nicht mehr möglich. Deshalb: Gewinnen Sie die Datenhoheit zurück, holen Sie sich die Informationen wieder ins Haus, schauen Sie auf Ihre Leser und folgen Sie Ihnen! Die Leserforschung kann zwar Aufschluss über gefragte Themen geben, eine direkte Interaktion z.B. über soziale Netzwerke oder Foren ersetzt sie nicht.

Verwalten Sie die Zugriffe auf digitale Inhalte

Liegen die Abo-Daten wieder in Ihrer „Hoheit“, können Sie Zugriff auf Ihren digitalen Content effizienter, individueller und manchmal eben auch kulanter verwalten. Die Informationen sind jederzeit aktuell verfügbar, der Leser erlebt keine Wartezeiten oder Frustrationen.

Am Ende vielleicht noch eine kleine Motivation um „Leser First“ wieder stärker ins Blickfeld zu rücken: Die New York Times hat seit Jahren Millionen von Lesern gewinnen können. Für 2025 sind zehn Millionen Abonnenten geplant!

(Photo by Fabiola Peñalba on Unsplash)